Traumata – Psychotherapie hilft beim Leben mit den Bildern im Kopf


Ein traumatisches Ereignis ist ein Ereignis, bei dem bei weder mit Kampf noch durch Flucht auf eine (lebens-)gefährliche Bedrohung reagiert werden kann.Daher flüchtet der Mensch nach „innen“, und so sichert die Seele das Überleben des Menschen. Die traumatische Situation wird sozusagen in einem bestimmten Bereich des Gehirns eingefroren und in Einzelteile zerlegt, damit das Gewalterlebnis überlebt werden kann. In der Psychotherapie wird diese Reaktion als Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnet. Es gibt zahlreiche Gründe für ein Trauma: Erlebnisse mit Bedrohungen für Leib und Leben wie z. B. die Geschehnisse auf der Love Parade in Duisburg, Unfälle, Naturkatastrophen, sexualisierte Gewalt und Kriegserlebnisse; letztere verursachen besonders schwere Formen der Traumatisierung.
Menschen, die unter einer PTBS leiden, klagen in der Regel über Schlafstörungen, über Nervosität und Überreiztheit. Viele reagieren übersensibel am Arbeitsplatz und haben Probleme mit Vorgesetzten. Sie ziehen sich in sich zurück. Die wiederkehrenden Bilder des Unglücks dominieren das Leben der Betroffenen.
Eine Psychotherapie kann helfen: Rückkehr in den Alltag und Leben mit den Erinnerungen. Häufig reicht eine Stabilisierungsphase aus, in schwierigen Fällen folgen die Konfrontation mit dem Unglück und schließlich die Integration des Erlebten in die Lebensgeschichte.
Der Psychologe Gottfried Fischer entwickelte an der Universität Köln Ende der neunziger Jahre ein Opferhilfemodell, nachdem er eine Versorgungslücke für Gewaltopfer ausgemacht hatte. „Sein Credo: Je eher Betroffene mit Therapeuten das Erlebte aufarbeiten, desto größer ist die Chance, dass sie schnell wieder gesunden. Warten sie Wochen oder gar Monate, werden die Leiden eher chronisch und münden oft in die Arbeitsunfähigkeit.“

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